Historische Rosen
„Alte Rosen“ oder „Historische Rosen“ sind im Gegensatz dazu kultivierte (gezüchtete) Rosensorten. „Alt“ bzw. „historisch“ heißen sie deswegen, weil sie vor 1867 gezüchtet worden sind. Dies ist das entscheidende Jahr, in dem die erste Edelrose oder „Moderne Rose“ entstand. Eine Historische Rose ist also immer älter als 150 Jahre (natürlich nicht die Rosenpflanze selbst, sondern die Rosen-Sorte)!
Historische Rosen besitzen Charme und viele Rosenfreunde schätzen sie aufgrund ihrer oft intensiv duftenden Blüten sowie ihrer Winterhärte.Die meisten Historischen Rosen beglücken uns nur einmal im Jahr mit ihrer Blütenpracht, neuere Züchtungen sind aber auch öfterblühend.
Gelbe Rosen
Gelbe Rosen sind eine Rarität, denn Gelb ist keine natürliche Rosenfarbe. um so erstaunlicher ist die Rose Marechale Niel. Als 1857 der französische Züchter Pradel aus der Noisette-Rose ‚Cloth of Gold‘ und einer namenlosen Teerose eine schwefelgelbe, dicht gefüllte große Rosenneuheit mit einem wunderbaren Duft gelang, traf er den Zeitgeschmack. Gelbe Rosen waren bis dato eine Rarität. 1864 kam die nach dem damals als Held von Solferino umjubelten französischen Feldmarschall Adolphe Niel benannte Rose in den Handel und eroberte Europa. Rasch füllten die Gärtnereien ihre Gewächshäuser mit dieser Rose, um die enorme Nachfrage nach der früh blühenden Sorte zu befriedigen. Selbst Gemüsebauern stellten ihr Sortiment zu ihren Gunsten um. Bei einer 1883 erhobenen Umfrage landete Maréchal Niel auf einer Bestsellerliste von 16 Rosen an erster Stelle. Bewundern Sie diese Rose, welche aus den Gärten verschwunden ist im Rosarium.
Interessante Knospen
‘Chapeau de Napoléon’, ‘Crested Moss’
Züchter: Hilzerod, Kirch 1827
Die seidenrosa Blüten, der aufrechte Strauch und die großen Blätter ähneln sehr stark der „Urzentifolie“ ’Rose de Peintres’ – kein Wunder, denn ’Cristata’ gilt als deren Sport. Es sind die markanten Knospen, die diese Spielart zu etwas ganz Besonderem machen: Die mehrfach verästelten Ränder der Kelchblätter verzahnen sich zu einer Form, die an den Dreispitz Napoleons erinnert. Sie verströhmt einen sehr angenehmen frischen blumig-fruchtigen Rosenduft. Ihr Strauch ist ausladend und etwa 1,8 bis 2 m hoch und breit.
Besondere Arrangments
zwei Rosen mit gleichen Eltern aber unterschiedlichen Blüten
Mme. Boll
Portland, 1843
Züchter Daniel Boll
Eltern: ‘Baronne Prévost’ x ‘Duchesse de Portland’
Die Rose Mme Boll wurde 1856 von Herr J. Boyau (Vater), Gärtner in Angers (Nachfolger von Herr Guérin) aus Sämlingen erzielt, die aus der Kreuzung einer Remontant-Hybride-Rose mit einer Portland perpétuel-Rose, angeblich Belle Favert, gewonnen wurden, von deren Blüte sie alle Merkmale beibehalten hat.
Diese schöne, 1859 in den Handel gebrachte Sorte wurde der Ehefrau eines gebürtigen Schweizer Gärtners, Herrn Boll gewidmet, der sehr lange in Amerika lebte, wo er sehr bekannt war.
Die Rose Madame Boll hat außergewöhnliche Wuchseigenschaften, ihre Blätter sind groß und haben lange Stiele. Die Blüten stehen meistens einzeln, sind sehr groß, von vollendeter Form und in einem kräftigen Rosa. Ihr Duft ist intensiv.
Comte de Chambord
Portland, um 1860
Züchter Moreau & Robert Frankreich
Eltern: vermutlich ‘Baronne Prévost’ x ‘Duchess of Portland’
Beide Rosen sind nahezu identisch mit einem gleichen Elternteil . Es ist interessant, welche Unterschiede bei direkter Betrachtung durch beide Rosenzüchter erzielt wurden und hier im direkten vergleich zu sehen sind.
Souvenir de M. Boll
Boyeau (FR) 1866
Remontant-Hybride
Alte Rose krischrot stark gefüllt guter Duft remontierend. Diese Rose ist nahezu einmalig in Deutschland und als Arrangement mit den zwei von Ihm gezüchteten Rosen Mme. Boll und Comte de Chambord zu sehen.
Zur Namensgebung siehe Mme Boll.
Die größten Stacheln
Stacheldrahtrose
Rosa omeiensis var. pteracantha
Und ein phänomenaler Blickfang in jedem Garten. Die Stacheldrahtrose hält den Rekord der Wehrhaftigkeit unter den Rosengewächsen. Zarte weiße schalenförmige Blüten im zeitigen Frühjahr, kugelige orange Hagebutten im Sommer und lange aufrechte Zweige mit unzähligen leuchtend roten Dornen.
Namensgleichheit –
jedoch unterschiedliche Blüten
Mme Cornelissen
Bourbon 1863
entdeckt von H. Cornelissen, Belgien
Es ist ein sehr ungewöhnlicher Sport ( spontane Mutation) von ‘Souvenir de la Malmaison’, nicht nur die Blütenfarbe, auch die Blütenform hat sich geändert. Es sind wunderschöne “verkrüppelte” Blüten, oft mit am Rande gefransten Petalen entstanden!
Madame Cornélissen, L’Haÿ
Diese Rose entspricht nicht den frühen Beschreibungen von ‘Madame Cornélissen’, wird jedoch im Rosarium la Hay (https://roseraie.valdemarne.fr/ ) bei Paris als Mme Cornelisson ausgewiesen.
Englische Rosen
David Austin meinte, aus der Verbindung von Modernen und Alten Rosen müsste eigentlich etwas Gutes entstehen. Also begann er vor rund 45 Jahren mit entsprechenden Kreuzungen und kreiierte die Englischen Rosen . 1969 brachte er die ersten zufriedenstellenden Sorten heraus. Der eigentliche Durchbruch ließ indes immer noch etwas auf sich warten, weil die neuen Rosen so gar nicht dem Gewöhnten entsprechen.
In die Englischen Rosen brachten Alte Rosen die typische Blütenform, ansprechende Farben und Duft ein, Moderne Rosen vor allem öfteres Blühen und bessere Gesundheit.
Seine erste Rose :
Die Rosensorte Constance Spry, ist die erste Englische Rose, die von David Austin in Zusammenarbeit mit Graham Thomas ) 1961 gezüchtet wurde.
Die großen kugeligen bis kelchförmigen, locker gefüllten Blüten duften teerosenartig intensiv nach Myrrhe. Die äußeren Blütenblätter sind blassrosa gefärbt, während die inneren Blätter durch eine tief dunkelrosa Färbung charakterisiert sind. Die etwa 13 cm großen Blüten treten in kleinen, langstieligen Büscheln an leicht überhängenden Zweigen auf.
Seine siebente Rose
The Squire
Austin 1977
Diese Rose hat wundervolle, sehr große, kelchförmige, dicht gefüllte Blüten mit goldenen Staub-gefäßen. Trotz der unzähligen Blütenblätter sind sie völlig regenunempfindlich und duften vorzüglich. Die Blüten sind tief karmesin. Selbst bei großer Hitze verblassen sie nicht. Eine Rose ,welche in Deutschland sehr selten zu finden ist . Einige berichten, sie währe einfach weg. Hier in Rosarium Rathewalde können Sie noch ein Exemplar dieser Phantastischen Rose genießen.